Aus der Zeit gefallen: Im Melodram von Alfred Tennyson und Richard Strauss kehrt ein gestrandeter Seemann nach zehn Jahren zurück in seine Heimat. Eine alte Geschichte, erzählt bei Wein und Kerzenlicht.

Das Versepos Enoch Arden von Alfred Lord Tennyson inspirierte den jungen Richard Strauss 1897 zur Komposition eines Melodrams, das er zusammen mit seinem Arbeitgeber, dem Direktor der Hofoper München, unzählige Male aufführte und damit Ströme von tränenreicher Rührung im Publikum hervorrief. Das Klavier hebt an, die ersten rollenden Figuren der linken Hand formen die dräuende Gewalt des Meers: die Musik des undurchschaubaren Schicksals, das drei liebende Menschen an seine unbarmherzige Hand genommen hat. Wir erfahren vom traurigen Leben des aufrechten Seemanns Enoch Arden, der nach einer stürmischen Überfahrt nach Fernost nicht mehr zu Annie und seinen Kindern zurückkehrt. Nach 10 Jahren des Zögerns heiratet sie den geduldig wartenden Philipp. Doch dann kehrt Enoch zurück… Musik und Sprache, in diesem Melodram eng verknüpft wie die Fäden, die das Leben spinnt, sprechen vom Trost und der Kraft ewigwährender Liebe.

Johannes Blum, Operndramaturg der Wuppertaler Bühnen, der diese fast vergessene Kunstform bereits preisgekrönt für das Theater Erlangen wiederentdeckte und Zuhörer aller Altersgruppen damit berührte (manch einer brachte sogar seine verblichene Ausgabe aus Schulzeiten mit zur Vorstellung), hat für die Wiederaufnahme im FUX mit Schauspieler Marco Wohlwend und dem Pianisten Oliver Stapel, Studienleiter der Oper, zwei leidenschaftliche Mitstreiter gewonnen. Ein Live-Hörspiel der besonderen Art. Mit Marco Wohlwend, Oliver Stapel; R: Johannes Blum

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